30-jähriges Jubiläum: Vom Bubentraum zum Linienbus-Chauffeur.
Schon als kleiner Junge in Mazedonien beobachtete Urim fasziniert die Buschauffeure. Heute, mit 60 Jahren, sitzt er selbst seit drei Jahrzehnten am Steuer – mit Leidenschaft, Fingerspitzengefühl und einem engen Bezug zum Limmattal.
Mit seiner Ankunft in der Schweiz 1985 hatte er keinen leichten Start: Harte Arbeit auf dem Bau, später als Kranführer, dann als Lastwagenchauffeur. Doch das ständige Schleppen und die tägliche Ungewissheit machten Urim zu schaffen. Als dreifacher Vater suchte er Stabilität – und fand sie schliesslich bei Limmat Bus Dietikon, ganz in der Nähe seines Wohnorts. „Ich habe ganz vorne angefangen und musste mich immer wieder beweisen", sagt Urim rückblickend. „Heute bin ich dankbar, dass ich meine Wurzeln in Mazedonien und das sichere Leben in der Schweiz verbinden kann. Beides gehört zu mir."
Sein Arbeitstag beginnt im Aufenthaltsraum – mit einem Kafi, bevor er vor der Abfahrt den Bus kontrolliert. Wenn es sein Dienstplan erlaubt, macht er bei längeren Pausen fürs Essen auch mal einen Abstecher nach Hause – oder tauscht sich im Aufenthaltsraum mit Kollegen aus. Der Zusammenhalt im Team ist ihm wichtig: „Wir kommen aus verschiedenen Ländern, aber verstehen uns gut. Ich bin hier in Dietikon am längsten dabei. Alle nennen mich beim Nachnamen, das hat sich irgendwie eingependelt."
Was ihn motiviert, sind die Menschen. Er schwatzt gerne mit seinen Fahrgästen, hilft beim Einsteigen, beim Billettlösen oder wenn jemand etwas liegen lässt. „Ich habe schon Trinkgeld fürs Zurückbringen verlorener Handys bekommen. Auch wenn ich es nicht annehmen möchte – sie bestehen darauf. Das Wichtigste für mich ist: Helfen zu können." Der beste Platz im Bus? „Für die neugierigen Kinder vorne, für die älteren Leute bei der Mitteltüre. Die, die Probleme machen, sitzen meist zuhinterst", schmunzelt Urim. Aber auch das gehöre zum Alltag. Im Vergleich zu früher gebe es heute aber deutlich weniger Ärger mit Fahrgästen.
Sein Beruf ist für ihn mehr als nur ein Job. „Viele unterschätzen unsere Arbeit. Man muss topfit und konzentriert sein, darf keine privaten Sorgen mitnehmen. Neun Stunden am Steuer – bei jedem Wetter. Das macht man nicht einfach nebenbei." Seine Fahrgäste kennen ihn – und umgekehrt: „Im Limmattal leben Menschen aus vielen Ländern. Ich weiss genau, wer wann wo aussteigt." Für seine gut gelaunte Art wird er oft gelobt: „Es kostet nichts, freundlich zu sein – aber man kann jemandem den Tag damit verschönern."
Dabei war sein Weg nicht immer einfach – vor allem gesundheitlich. Rückenschmerzen und mehrere Operationen zwangen ihn immer wieder zur Pause. Doch Urim gab nie auf. „Ich habe mich jedes Mal zurückgekämpft", sagt er. Heute geht es ihm wieder gut, auch dank der regelmässigen Physiotherapie.
Privat ist Urim ein klarer Familienmensch. Was ihm Kraft bringt, sind Spaziergänge mit seiner Frau, der eigene Garten mit angebautem Gemüse – oder eben die sechs Enkelkinder, die ihn auf Trab halten.
Wenn er an die Zukunft denkt, ist für Urim klar: „Ich möchte sehr gerne hier pensioniert werden. Ich bin zufrieden – sonst wäre ich nicht 30 Jahre geblieben." Zum Jubiläum erhält er vier Wochen Ferien geschenkt – die will er sich gut einteilen. „Ich wünsche mir, dass ich gesund bleibe. Das Busfahren erfüllt mich – und ohne Arbeit vergeht die Zeit auch nicht schneller", sagt er lachend.
💙👏 Lieber Urim, gemeinsam dürfen wir auf unglaubliche 30 Jahre zurückschauen. Wir gratulieren Dir zu diesem besonderen Jubiläum! Danke, dass Du unsere Fahrgäste täglich sicher und zuverlässig ans Ziel bringst.

